Zur Finanzierung von Investitionen z.B. Maschinen, Errichtung von Gebäuden sind Kredite erforderlich. Diese können in Form eines Darlehens oder Leasings in Anspruch genommen werden. In Zeiten höherer Zinskosten und damit stärkerer Belastung wird der professionelle Umgang mit der Finanzierung immer wichtiger.
Abstimmung auf die Bedürfnisse des Unternehmens
Jede Finanzierung muss auf die Anforderungen und Bedürfnisse des Betriebes abgestimmt sein. Hier schließt die Wahl der optimalen Laufzeit an, denn das Betriebskonto (Girokonto) soll durch Investitionen nicht belastet werden. Erfolgt eine zu kurze bzw. auch eine zu lange Laufzeit, dann muss meist das Girokonto entstandene Fehler ausgleichen und Liquiditätsengpässe sind die Folge. Diese können sehr teuer sein oder eine fehlende Zahlungsfähigkeit hervorrufen.
Wahl des Finanzierungszeitraumes
Für die Finanzierung von Investitionen wird eine Laufzeit von rund 80 % (Bandbreite von 75 bis 100 %) des Zeitraumes der Maschinennutzung bzw. Abschreibung empfohlen. Letztlich hängt der Finanzierungszeitraum auch von der Cash-Flow-Bildung des Unternehmens ab. Betriebe mit gutem Cash-Flow (Zahlungsüberschüssen) können kürzere Laufzeiten wählen, denn sie haben das Potenzial einen Teil der Kreditrückzahlung auch aus dem laufenden Geschäft zu begleichen.
Vermeiden Sie sogenannte Kurzfinanzierungen, wo in einem Zeitraum von zwei bis drei Jahren die Investition bezahlt werden muss. Diese Formen entsprechen nicht einer klassischen Finanzierung, sondern sind Teilzahlungen z.B. 3/3, 4/4 oder 5/5. In der Regel entsteht nach drei bis vier Jahren ein Liquiditätsengpass am Girokonto. Es sei denn, Sie können durch ausreichend hohe Zahlungsüberschüsse aus abgeschriebenen bzw. ausfinanzierten Maschinen den hohen Liquiditätsabfluss ausgleichen.
Vergleich von Kreditangeboten
Der objektive Vergleich verschiedener Kreditangebote zählt zu den Aufgaben der Unternehmensführung.
TIPP: Nehmen Sie sich die Zeit für eine solide Arbeit. Diese lohnt sich und liefert meist den höchsten Stundenverdienst für den Unternehmer. Unüberlegte Entscheidungen können teuer kommen. Eine professionelle Vorbereitung gilt als Maß der Dinge. Kredite können mit fixen Zinssätzen und fixen Annuitäten (Raten) z.B. monatlich, quartalsweise, halbjährlich oder jährlich vereinbart werden. Meist kommt für einen Kredit eine Bearbeitungsgebühr oder eine gesonderte Rate zum Beginn oder zum Ende der Laufzeit hinzu. Das kann auch bei Leasingraten so sein.
Um einen Kreditvergleich durchzuführen, werden Angebote mit den gleichen Voraussetzungen bei mehreren Banken eingeholt und gegenübergestellt. Nur bei gleichen Voraussetzungen (Finanzierungssumme, fixe oder variable Zinsen, Kreditlaufzeit) kann sinnvoll verglichen werden. Das Ziel eines Kreditvergleichs ist es, das objektiv bestmögliche Angebot zu finden und Geld zu sparen. Als einer der wichtigsten Parameter gilt der effektive Jahreszinssatz. Dieser besteht aus dem Sollzinssatz (Basiszinssatz) zuzüglich aller Nebenkosten wie Kontoführung, Bearbeitung usw.
Fixer oder variabler Zinssatz
Ein variabler Zinssatz wird regelmäßig an den aktuellen Zinsmarkt angepasst und kann höher und niedriger ausfallen. In den letzten fünf Jahren haben wir beide Situationen erlebt. Zuerst niedrige, in den letzten zwei Jahren höhere Zinssätze. Grundsätzlich eignet sich der variable Zinssatz für kurzfristige Finanzierungen bei niedrigem Zinsniveau.
Ein fixer Zinssatz erhöht dagegen die Planungssicherheit. Er bleibt über den vereinbarten Zeitraum gleich, auch wenn sich die Marktbedingungen ändern. Der fixe Zinssatz bietet somit mehr Stabilität und kann für lange Laufzeiten von Vorteil sein. Für einen internen Risikoausgleich können lange Finanzierungen mit einem fixen Zins, kürzere Finanzierungen mit einem variablen Zins abgeschlossen werden.